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Tag der Vielfalt 2014

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Tag der Vielfalt 2014


Am 3. November 2014 fand zum dritten Mal der von der Stabsstelle Gender and Diversity konzipierte und mit Unterstützung vieler Abteilungen und Personen aus der Universität durchgeführte Tag der Vielfalt der Universität Freiburg statt. Auch in diesem Jahr fand der Tag großen Anklang und wurde zahlreich von Studierenden, Lehrenden und Beschäftigten der Universität besucht.


Dieses Jahr drehte sich der Tag um den Schwerpunkt „Sexuelle Orientierung/sexuelle Identität“. Hierzu fanden im Vorfeld drei Schulungen statt, an denen die Führungskräfte der zentralen Universitätsverwaltung und das Rektorat teilnahmen. Im Rahmen des Tags der Vielfalt fand ein vierter Workshop in Form einer Gruppendiskussion statt.


Eröffnet wurde der Tag der Vielfalt durch den Rektor, Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Jochen Schiewer, und die Prorektorin für Redlichkeit in der Wissenschaft, Gleichstellung und Vielfalt, Prof. Dr. Gisela Riescher. Als „Stimmen aus dem Off“ waren anschließend verschiedene Original-Zitate aus der Universität zum Thema „Sexuelle Orientierung/sexuelle Identität“ zu hören.
 

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Nach diesem ersten thematischen Input näherte sich Dr. Marion Mangelsdorf, Koordinatorin des Master-Studiengangs Gender Studies am Zentrum für Anthropologie und Gender Studies (ZAG) der Universität Freiburg aus einer wissenschaftlichen Perspektive dem Thema an. Sie legte dar, warum das Thema „Sexuelle Identität/sexuelle Orientierung“ für die Gender Studies ein wichtiger Forschungsgegenstand ist, und präsentierte einen Überblick über die Geschlechterforschung in Freiburg. Von einer literaturwissenschaftlichen Sicht aus analysierte Prof. Dr. Joachim Grage, Professor für Nordgermanische Philologie und Vertreter des Zentrums für Anthropologie und Gender Studies (ZAG) der Universität Freiburg, Ausdrucksformen von sexueller Orientierung in der Literatur. Dabei versteht er die Literatur als einen Spiegel menschlicher Erfahrungen und erforscht die Zusammenhänge zwischen diesen Erfahrungen und ihrer literarischen Darstellung. Er weist auf das Phänomen der „Heteronormativität“ hin, das unsere Erwartungen im Alltagsleben ebenso bestimmt wie beim Lesen literarischer Texte oder beim Musikhören. Eine „queere“ Literaturwissenschaft hat deshalb Grage zufolge die Aufgabe, auf mögliche andere Lesarten aufmerksam zu machen und heteronormative Wahrnehmungsweisen in Frage zu stellen.

 

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Der Diversity-Experte Hans Jablonski, der auch die Führungskräfteschulungen im Vorfeld leitete, präsentierte Maßnahmen aus dem Diversity Management, die sich in Unternehmen und Organisationen bewährt haben. Hierbei ging es sowohl um Grundsatzfragen wie den Sinn der Berücksichtigung der sexuellen Orientierung und der sexuellen Identität in Organisationen, als auch um konkrete Umsetzungsmaßnahmen. Dr. Aniela Knoblich, Leiterin der Stabsstelle Gender and Diversity der Universität Freiburg, erläuterte die Situation und die bisher erfolgten Schritte zum Thema „Sexuelle Identität/sexuelle Orientierung“ an der Universität.


Hiermit war für Anreize für die folgende Gruppendiskussion an vier verschiedenen Thementischen gesorgt.
 

Die Thementische


Im zweiten Teil des Programms diskutierten die Teilnehmenden über die Fragen, inwiefern sexuelle Identität/sexuelle Orientierung ein Thema für die Universität Freiburg ist und wo es Handlungs- und Verbesserungsbedarf gibt. An vier Thementischen gingen Studierende, Lehrende, Forscher_innen sowie Mitarbeitende aus Verwaltung und Technik der Frage nach, was an der Universität getan werden kann, um vielfältigen Lebensmodellen gerecht zu werden, Vielfalt bewusst zu leben und sichtbar zu machen und Diskriminierung entschieden zu begegnen.


Am Thementisch „Lernen und Lehren“ wurde unter der Moderation von Jan Ihwe von der Freiburger Akademie für universitäre Weiterbildung (FRAUW) und Harald Wohlfeil von der Stabsstelle Lehrentwicklung und Lehrqualität beleuchtet, welche Relevanz das Thema in der Lehr- und Lernsituation hat, welche guten und schlechten Erfahrungen Studierende und Lehrende damit gemacht haben und wie Konzepte für diversitätsgerechte Lehre entwickelt und umgesetzt werden können.

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Der zweite Thementisch, „Verwalten und Ordnen“, moderiert von Susanne Duesterberg vom Prüfungsamt der Gemeinsame Kommission der Philologischen und der Philosophischen Fakultät und von Georg Stiensmeier vom Rechenzentrum, erörterte, inwiefern das Verwaltungshandeln der Universität verschiedenen Lebensmodellen gerecht wird, welche Vorstellungen die Konzeption von Formularen und Prozessen bestimmen und wo Barrieren abgebaut werden können.


Dr. Marion Mangelsdorf vom Zentrum für Anthropologie und Gender Studies sowie Prof. Dr. Joachim Grage vom Skandinavischen Seminar und vom Zentrum für Anthropologie und Gender Studies moderierten den Thementisch „Forschen und Entwickeln“, an dem nach der Rolle des Themas in den unterschiedlichen Forschungsbereichen der Universität gefragt wurde. Diskutiert wurde außerdem, wie einschlägige Forschungserkenntnisse zu einem vielfaltsfördernden Klima an der Universität beitragen können.


Der Thementisch „Gestalten und Leben“ unter der Moderation der Studentin Daniela Schneider und des Personaldezernenten Stephan Bissinger ging der Frage nach, wie wir eine vielfaltsfördernde Organisationskultur erreichen können, welche Angebote der Vernetzung und Teilhabe geschaffen werden können und wie wir unsere Vielfalt in Text und Bild, Wort und Tat nach innen und nach außen kommunizieren können.
 

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Durch ein eigens für den Tag der Vielfalt von der Abteilung Wissensmanagement entwickeltes Online-Kommunikationstool war es möglich, dass die vier Thementische sich untereinander in insgesamt drei Runden austauschen konnten. In der ersten Runde wurden Verbesserungsmöglichkeiten im eigenen Handlungsfeld diskutiert und erarbeitet. Die zweite Runde bezog sich auf die jeweils anderen Thementische und auf die Frage, was man sich von diesen Handlungsfeldern wünscht. Zum Ende dieser Runde bekam man die Wünsche der drei anderen Tische zu sehen und ging in Runde drei der Frage nach, wie das eigene Handlungsfeld diesem Bedarf der anderen gerecht werden kann.


Die Ergebnisse der drei Runden wurden durch das Kommunikationstool gesichert und werden nun von der Stabsstelle Gender and Diversity aufbereitet, damit an dem Austausch, den Wünschen aus den vier Handlungsfeldern und an den konkreten Ideen zu Maßnahmen weitergearbeitet werden kann.
 

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Fotos: Sebastian Bender

 

Stimmen zum Tag der Vielfalt

 

"Albert liebt Ludwig. Sexuelle Orientierung im Diversity Management an der Universität Freiburg"

Artikel von Dr. Aniela Knoblich und Hans W. Jablonski in der Zeitschrift für OrganisationsEntwicklung

 

Interview im Uniradio mit Prorektorin Prof. Dr. Gisela Riescher und Dr. Aniela Knoblich zum Tag der Vielfalt 2014

 

Nachholbedarf

Beitrag im Online-Magazin uniCross